ZeichnenLernen Einführung

Montag, 7. Januar 2013

Altdorfers Alexanderschlacht

A. Altdorfers Alexanderschlacht - ist sie auch heute noch spannend?

Ich liebe es, in die alte Pinakothek zu gehen und mich mit den "Alten" zu unterhalten. Die Alexanderschlacht hat es mir angetan, weil ich hier mit dem Sehen nicht fertig werde. Ich sitze davor und zeichne, um besser zu begreifen, was & wie Altdorfer, Zeitgenosse Dürers, es fertiggebracht hat, diese Hymne auf das Abendland zu komponieren.

Einzelne Elemente des Bildes scheinen mir besonders wichtig. Ich habe sie an unterschiedlichen Tagen in denen Mittelpunkt gerückt und zeige unten verschiedene Ausführungen nacheinander. Zunächst hat mich der Berg beschäftigt. Er lagert ruhig und fest, grenzt die Schlacht gegen die weitläufige Welt ab und - ganz wichtig - sein "Rücken" lenkt den Blick nach rechts oben, auf das Geschehen über die untergehende Sonne.

Mein Berge stehen eher für sich. Sie lagern nicht so massiv, erscheinen nicht wie im Original als Wand oder Schutzwall und atmen einen Hauch Romantik. Dennoch mag ich an ihnen, dass sie den Gedanken an Ursprüngliches, Zeitloses transportieren.


Den Himmel mit Halbmond und untergehender Sonne habe ich mir auf andere Weise erschlossen.
                                                          

An diesem furiosen Spektakel interessieren mich vornehmlich die Bewegungsabläufe, die ich als Kraftlinien nachzeichne. Es lässt sich nicht vermeiden, dass der wunderbare Himmel vernachlässigt wird. Dafür wird Altdorfers Komposition augenfälliger.

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 Mit Macht führt er den Blick über die Himmelsbewegung nach rechts unten in die sich tummelnden Heeresbewegungen. Dabei ist mir aufgegangen, dass dem Baum rechts im Bild besondere Bedeutung zukommt. Er führt unser Augenmerk auf die endlos erscheinenden Reihen gegliedert nachrückender Truppen, die die Übermacht abendländischer Truppen unterstreicht.
Das Gewoge der Heere habe ich bisher nur kurz betrachtet. Die Rafinesse, mit der Altdorfer den Fliehenden erkennbar macht, die Einzelheiten, wie er dieses Gewühl gliedert, bedürfen noch einiger Besuche. Hier also noch einige Zeichnungen, die den Weg andeuten.





 Auch die Details bieten noch reichlich Stoff, der mir nachdenkenswert erscheint.





Ist Tradition heute noch spannend? Hat Sie etwas mit unserem Leben zu tun? Oder verliere ich nur meine kostbare Zeit, wenn ich mich als "Künstler" weiter damit befasse, Interessiert das jemanden?

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