ZeichnenLernen Einführung

Sonntag, 28. August 2011

Tutorium Bäume

 Zur Geschichte der Baumdarstellung

Mit Beispielen
Die Funktion, die Bedeutung des Baumes, die er in unserem Bewußtsein einnimmt, weist ihm die Form zu, die notwendig ist, in unserem Sehen als adäquat zu erscheinen. Anders herum: wenn eine Darstellung unserer Vorstellung vom Gegenstand gerecht werden soll, müssen wir ihn ihn deuten, also Formen finden, die seiner Bedeutung entsprechen.
In der Kunstgeschichte finden wir die unterschiedlichsten Darstellungen des Baumes, der Bäume, des Waldes. Mit den Abbildungen, die ich hier einfüge, erhebe ich nicht den Anspruch, Kunstgeschichte umfassend nachzuvollziehen. Ich möchte lediglich Möglichkeiten aufzeigen, wie das Thema "Baum"  bearbeitet werden kann und deutlich machen, dass ein wesentlicher Teil der Arbeit des Zeichners und Malers darin besteht,  sein Denken und Fühlen - also seine Position zum Gegenstand - praktisch nachzuvollziehen. Er ist also aufgefordert, seine Mittel so einzusetzen, das die entstehenden Linien, Formen und Strukturen (natürlich auch die Farben) sein Empfinden und Denken zeigen.

Das Einfache an diesem schwierigen Prozess ist sicherlich, dass der geübte wie der ungeübte Zeichner und Maler -  im trial and error -  ausprobiert,  wie er seinen Vorstellungen und ihrer Umsetzung  nahe kommen kann. Die Bedeutung der zeichnerischen und malerischen Mittel sei hier unterstrichen - ebenso wie der neugierig-spielerische Umgang mit ihnen. 

Zeichnen und malen ist immer eine Entdeckungsreise.
Es ist nicht das "fertige" Bild, sondern der von allen Sinnen
aufmerksam registrierte Weg, der uns zum Ziel bringt.


Die Abbildungen.
Der Baum als Symbol
1. Stammbaum

Der Baum und seine Zweige werden zur Gliederung eines Sachverhaltes benutzt.






2. Baum als Zeichen
 Ägyptische Malerei
Der Baum besteht aus Stamm und Verästelung im Rund der Krone.
Manchmal werden auch Blätter und Früchte eingetragen.








Ein Vergleich: die Moderne
Der Baum wird zur Metapher von Natur, von Wachstum oder auch für Licht und Schatten in der Natur.
Er dient auch der Erzählung über die selbst oder die Betrachtung der Natur.

 











Natur als Ort der Begegnung
Bei den Griechen werden die natürlichen Gegebenheiten differenzierter dargestellt. Die Baumkronebildet sich aus Stauden von Blättern. Mensch und Natur bilden eine Einheit. Die Einzelteile der Naturdarstellung dienen auch der Gliederung der Bildfläche.





Die frühe christiche Malerei zeigt den Garten Eden





 Albrecht Altdorfer - Zeitgenosse Dürers
Er bestimmt seine Beziehung zu Baum und Wald völlig eigenständig. Soweit mir bekannt ist, gestaltet er die ersten reinen Landschaftsbilder. Sein Thema ist die Wildheit der Natur. Der Baum nimmt eine besondere Stellung ein.







Dürers Bäume
 Natur als traditionelle Darstellung des Garten Eden








 
Baum als Individuum
In der Romantik wird eine andere Auffasung von der Natur gestaltet







Ein Mann, den ich besonders schätze:

Kaii Hygashiyama

Sein Verhältnis zur Natur geht unmittelbar mit dem 
zu seinen Farben zusammen. Er nimmt sich für die
Farbe nicht mehr vor, als sie tatsächlich zu leisten
imstande ist. Schauen Sie genau hin !





Die Reihe wird fortgesetzt.





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